Bürgerenergiepreis 2015
Für Projekte zur Energieeinsparung, vor allem die LED-Flutlichtanlage, erhält der Verein den Bürgerenergiepreis Oberpfalz
Mit der LED-Flutlichtanlage für den Sportplatz an der Jahnstraße hat der 1. FC Rieden ein besonderes Projekt verwirklicht. Doch das ist nur ein Baustein in dem Bemühen der Verantwortlichen, mehr Energieeffizienz und Energieeinsparungen zu erreichen. Vielfältige Maßnahmen wurden in Rieden schon umgesetzt.
Dieses beispielhafte Engagement des 1. FC Rieden wurde nun auch mit einer besonderen Auszeichnung öffentlich gewürdigt: Bei einer Festveranstaltung hat das Bayernwerk am vergangenen Montag in Regensburg den mit Unterstützung der Regierung der Oberpfalz ins Leben gerufenen Bürgerenergiepreis Oberpfalz vergeben. Einer der vier Preisträger ist der 1. FC Rieden.
„Wir möchten mit dem Bürgerenergiepreis den Blick auf die Impulse lenken, mit denen Bürger der Energiezukunft vor Ort und in ihrem persönlichen Umfeld Schubkraft verleihen“, erklärte Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG. Denn Bürgerinnen und Bürger, die in ihrem Umfeld eigene Ideen umsetzen, seien wichtige Wegbereiter für eine erfolgreiche Energiezukunft, heißt es in einer Mitteilung der Bayernwerk AG.
Ideenreichtum gelobt
Regierungspräsident Axel Bartelt begrüßte die Zielrichtung des Bürgerenergiepreises und die Initiative, dass Akteure der Energiewende vor Ort ausgezeichnet werden. „Ideen zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz sind so bedeutsam wie noch nie. Unsere natürlichen Ressourcen sind endlich, so dass ein sorgsamer und verantwortungsbewusster Umgang mit dem kostbaren Gut Energie zwingend geboten ist“, hob der Regierungspräsident hervor.
Er zeigte sich erfreut, dass durch den Bürgerenergiepreis Oberpfalz nachahmenswerte Beispiele aus der Praxis einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt würden. Die Energiewende sei schließlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. „Auch die diesjährigen Bewerbungen haben wieder den Ideenreichtum der Bürgerinnen und Bürger der Oberpfalz aufgezeigt“, so Bartelt.
Solchen Ideenreichtum hat auch der 1. FC Rieden gezeigt. Der Verein, so heißt es in der Laudatio, hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um Energieeinsparungen zu erzielen, verstärkt regenerative Energien zu nutzen und somit natürliche Ressourcen zu schonen. Genannt wurden beispielsweise der Einsatz eines Brunnens zur Beregnung der beiden Rasenplätze. Damit wird das oberflächennahe Grundwasser aus dem Einzugsbereich der nahen Vils genutzt und somit der Verbrauch wertvollen Trinkwassers vermieden.
Viele Maßnahmen umgesetzt
Die 2004 neu gewählte, engagierte und ehrgeizige Vorstandschaft, der seitdem der derzeitige 1. Vorsitzende Hans Fischer angehört, definierte die mittelfristigen Vereinsziele neu. Neben den sportlichen und gesellschaftlichen Aspekten wurde dem Bereich Umwelt und Energie breitere Aufmerksamkeit gewidmet. Besonders beim Stromverbrauch wurden mehrere Maßnahmen ergriffen, um den Verbrauch zu reduzieren.
So wurden durchgängig Stand-by-Funktionen an Elektrogeräten außer Betrieb gesetzt, Kühlgeräte mit den günstigsten Energieeffizienzklassen angeschafft und vor allem die Nutzer der Sportanlage zum Stromsparen motiviert.
Größter Brocken war bisher die Investition in eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 20,88 kWp, die fast zeitgleich mit dem Sportheimanbau geschultert wurde. Mit der Produktion des Solarstroms konnte bisher ein CO2-Schadstoffausstoß von rund 100 Tonnen vermieden werden. Für die Beheizung des alten Sportheims, Heimat der Tauziehfreunde des FC, wurden zwei Pelletöfen mit elektronischer Zeitsteuerung angeschafft. Der Inhaber des örtlichen Heizungs- und Sanitärinstallationsbetriebes hat die Funktion eines Energiebeauftragten des Vereins übernommen.
Neues Licht hat viele Vorteile
Einen weiteren Eckpfeiler des Energiekonzeptes stellt eine elektronisch geregelte Holzheizanlage mit einer Heizleistung von 35 KW samt Brennstoffbunker und Rührwerk zur Raumbeheizung und Brauchwassererwärmung im neuen Sportheim dar. Die bisherige Flüssiggasheizung wurde dadurch ersetzt. Zusätzlich wurden die konventionellen Heizkörperthermostate durch elektronische und programmierbare Thermostate ausgetauscht, energiesparende Pumpen und ein zusätzlicher Warmwasserspeicher eingebaut und die Warmwasserleitungen umgebaut und besser isoliert. Seitdem kann auf dem gesamten Sportgelände auf den Einsatz fossiler Brennstoffe vollständig verzichtet werden.
Vorläufiges Glanzlicht ist die Umrüstung der Flutlichtanlage am Sportplatz von Quecksilberdampflampen auf zukunftsweisende LED-Technik samt innovativer Sensoren- und Regelungstechnik. Durch den Einsatz von zusätzlichen technischen Raffinessen wie Helligkeitssensoren, Dimmer- und Fernsteuertechnik sowie tageslichtabhängiger Lichtstromanpassung und der Möglichkeit, Scheinwerfer einzeln anzusteuern, kann jetzt eine Stromeinsparung von mindestens 55 Prozent erzielt werden.
- Bayernweite VorbildfunktionDie Umrüstung der Flutlichtanlage am Sportplatz des 1. FC Rieden auf LED-Technik ist ein Pilotprojekt mit Vorbildfunktion besonders für andere Vereine. Nach Auskunft des BLSV besteht die Besonderheit darin, dass im Amateurbereich derzeit bayernweit noch keine derartige Anlage in Betrieb ist.
Anlass für die Erneuerung sind unter anderem die EuP-Richtline 2005/32EG und die WEEE-Richtline 2012/19/EU der Europäischen Union. Diese schreiben vor, dass ab dem 1. Januar 2015 die umweltschädlichen Quecksilberdampflampen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. Aber auch vonseiten des BLSV und des BFV werden mittlerweile für Wettbewerbe unter Flutlicht Helligkeitswerte nach DIN-Norm verlangt, die mit der bisherigen Anlage bei weitem nicht erreicht werden konnten.
Die neue Anlage gewährleistet eine durchgängige Beleuchtungsstärke von mindestens 89 Lux und ist damit bis zu dreimal heller als bisher. Im Vordergrund stehen neben einer erheblich besseren Sportplatzausleuchtung eine Verbesserung des Trainings- und Spielbetriebs und das weitere Bestreben zur Energie‑, Kosten- und CO2-Einsparung. Zusätzlich wird die gesamte Innenbeleuchtung des Sportheims auf, teils dimmbare, LED-Technik umgestellt.
Idee: Tankstelle für E‑Bikes
Anlass für die Erneuerung sind unter anderem die EuP-Richtline 2005/32EG und die WEEE-Richtline 2012/19/EU der Europäischen Union. Diese schreiben vor, dass ab dem 1. Januar 2015 die umweltschädlichen Quecksilberdampflampen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. Aber auch vonseiten des BLSV und des BFV werden mittlerweile für Wettbewerbe unter Flutlicht Helligkeitswerte nach DIN-Norm verlangt, die mit der bisherigen Anlage bei weitem nicht erreicht werden konnten.
Die neue Anlage gewährleistet eine durchgängige Beleuchtungsstärke von mindestens 89 Lux und ist damit bis zu dreimal heller als bisher. Im Vordergrund stehen neben einer erheblich besseren Sportplatzausleuchtung eine Verbesserung des Trainings- und Spielbetriebs und das weitere Bestreben zur Energie‑, Kosten- und CO2-Einsparung. Zusätzlich wird die gesamte Innenbeleuchtung des Sportheims auf, teils dimmbare, LED-Technik umgestellt.
- Vorstellung bei FachmesseDer Landessportverband sieht ebenfalls eine überregionale Bedeutung dieses Projekts – auch über Bayern hinaus. Bei der Präsentation der Technik auf der jährlich stattfindenden BLSV-Fachmesse „Energiesparen für Sportvereine und Sportstättenbau“ im Audi-Park in Ingolstadt zeigten sich viele Besucher sehr interessiert. (awr)