Walter Mocker – eine Legende des FC
RIEDEN.Vereinslegende Walter Mocker spendierte den Fußballern des 1. FC Rieden kürzlich ein Essen, um den altersbedingten Abschied von seinem jahrelang geführten Getränkemarkt zu nehmen. Walter Mocker – dieser Name ist untrennbar mit der Geschichte des 1. FC Rieden verbunden, teilt der Verein mit. Seit fast 59 Jahren ist er nicht nur Mitglied, vielmehr hatte er in all den Jahren tragende Funktionen in der Fußballabteilung inne.
Mocker begann 1962 in der Schülermannschaft mit dem Fußballspielen, wechselte 1967 zu den Senioren, war dort von Beginn an fester Bestandteil und Leistungsträger. Höhepunkt seiner aktiven Karriere war 1977 die Meisterschaft in der damaligen B-Klasse (heute Kreisklasse) mit dem damit verbundenen Aufstieg. Unvergessen ist dabei die Serie von 20 Spielen ohne Niederlage unter Trainer Josef Adamiok und an der Seite von Spielerlegenden wie Lippert, Schmucker, Färber, Weigert Hans, Nimsch und Heinisch, um nur einige zu nennen. Ab 1979 fungierte Mocker in Doppelfunktion als Spieler und Fußballabteilungsleiter. In all den Jahren war er in den Spieler- und Trainingsstatistiken auf den vorderen Plätzen zu finden. Bei seinem Rückzug 1981 stellte er als Abschiedsgeschenk eine Chronik fertig, in der er das Spielgeschehen der Riedener Fußballer seit 1957 zusammengetragen hatte.
Wegen seiner herausragenden sportlichen und vor allem menschlichen Leistungen wurde er dabei zum Ehrenspielführer ernannt. Doch zur Ruhe setzen, das kam für Walter nicht in Frage, er stieg ins Trainergeschäft ein. Vier Spielzeiten trainierte er die A-Jugend, ab 1985 die Senioren seines FC Rieden und zusätzlich war er noch als Schiedsrichter unterwegs. Seinen Trainerschein bestand Mocker 1987, und zwar laut Protokoll einer Mitgliederversammlung mit Glanz und Gloria. In seiner zweiten Saison mit den Senioren erreichte er den zweiten Tabellenplatz, musste durch drei dramatische Aufstiegsspiele, die allesamt nach Verlängerung und Elfmeterschießen verloren wurden. So gestählt glückte im Jahr darauf der Aufstieg in die damalige A-Klasse (Kreisliga) und er legte damit den Grundstock für die daran anschließende sportlich erfolgreichste Zeit der Riedener Fußballer bis hin zur Bezirksoberliga.
Walter Mocker zog es 1988 erstmals in die Fremde. Für drei Jahre verpflichtete ihn der TuS Hohenburg als Cheftrainer, 1991 folgte ein Trainerengagement beim SC Kreith-Pittersberg, bei dem er anschließend zusammen mit seiner Frau Margarete die Sportheimwirtschaft übernahm und 1995 zum Abteilungsleiter gewählt wurde. Unter seiner Führung schaffte der SC Kreith/Pittersberg den Sprung in die Kreisklasse.
Danach kehrte Walter Mocker wieder zurück ins Vilstal und engagierte sich in außergewöhnlichem Maße im Juniorenbereich, an dem sein Sportlerherz besonders hing. 2001 wurde er Chefcoach der A-Jugend der SG Rieden/Vilshofen und erspielte sich mit seinen Jungs gleich die Meisterschaft in der Kreisklasse. Mocker erkannte die Wichtigkeit des Nachwuchsfußballs und rief 2003 als Gründungsmitglied die JFG Vilstal mit ins Leben. A- und B-Jugend trainierte er damals gleichzeitig, ging 2005 zu den C-Jugendlichen und schaffte mit ihnen den Aufstieg in die Bezirksoberliga.
Besonders stolz ist Mocker darauf, wie er sagt, „damals im Vergleich zu den anderen Mannschaften nicht die sportlich besten Spieler gehabt zu haben, aber durch Kameradschaft und Einsatzwillen zum Erfolg gekommen zu sein“. Nach einem weiteren Jahr sicherte er die BOL und beendete seine äußerst erfolgreiche Trainerlaufbahn.
Walter Mocker lebte den Fußball vor, war sich in seiner aktiven Zeit für nichts zu schade. Dabei betont er stets, dass ihm dies ohne die Unterstützung seiner Frau Margarete nicht möglich gewesen wäre. Im Vereinsleben hatte er nicht nur die Fußballabteilung, sondern stets die Gesamtstruktur im Blick. In den Vereinen, in denen er tätig war, ist er auch heute noch ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil. Sein Rat wird geschätzt und geachtet; wo er kann, bietet er seine Hilfe an. Durch die angenehme, gradlinige, ehrliche und hilfsbereite Art ist er äußerst beliebt und gerne gesehen. Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, zuletzt die Ehrenmitgliedschaft der Oberpfälzer Trainergemeinschaft zu seinem 70. Geburtstag, drücken die Wertschätzung ihm gegenüber als tadellosen Sportsmann und feinem Menschen aus.
Im Anschluss an das Essen gab es eine kleine Gesangsstunde mit Gotthard „Kick“ Färber und Georg Schmidt. Die Fußballer sangen fleißig mit und der Abend endete gemütlich im Sportheim.